Der Porsche 914 ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen Volkswagen und Porsche. Während die Wolfsburger einen Nachfolger für den technisch veralteten Karmann Ghia suchten, benötigte Porsche ein Einsteigermodell unterhalb des 911er als Nachfolger für den glücklosen Porsche 912. Geplant war – per Handschlag zwischen Ferdinand Porsche und VW-Chef Heinrich Nordhoff – eine getrennte Vermarktung der jeweiligen Firmen (VW 914/4 und Porsche 914/6). Kurz nach dieser Vereinbarung verstarb Nordhoff und sein Nachfolger Kurt Lutz erkannte die per Handschlag geschlossene Vereinbarung nicht an. Seiner Auffassung nach lagen alle Rechte am 914 bei Volkswagen. Als Kompromiss wurden die VW-Porsche Vertriebs GmbH und der Verkauf des Modells als VW-Porsche 914 vereinbart.
Gebaut wurde der 914 in Osnabrück bei Karmann, wo auch schon der Karmann Ghia und auch der Porsche 912 vom Band liefen. Während der 914/4 komplett in Osnabrück gefertigt wurde, kamen die Rohkarossen für den 914/6 anschließend nach Stuttgart und wurden dort zu Ende gefertigt. Insgesamt entstanden in der Hasestadt Osnabrück knapp 120.000 Einheiten gebaut, davon 115.631 als 914/4 mit einem 1,7-Liter-Vierzylinder-Boxermotor des VW Typ 4 mit 80 PS, ab 1974 mit einem 1,8 Liter-Motor mit 85 PS und als Porsche 914 2.0 mit 100 PS. In der letztgenannten Variante reichte dies für 190 km/h.
Der 3.353 Mal gebaute Porsche 914/6 wurde vom 2,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor des Porsche 911 T hatte 110 PS, war 201 km/h schnell und wurde bis 1973 gebaut. Außerdem gab es noch den Porsche 916, eine 1971 nur 14 x gebaute leistungsstarke Variante des 914/6. Der 916 hatte den 2,4-Liter-Motor des Porsche 911 S mit 190 PS (3 Fahrzeuge) bzw. den 2,7-Liter Motor des Porsche 911 Carrera mit 210 PS. Die Krönung war der Porsche 914/8. Dieser wurde angetrieben vom 8-Zylinder-Motor des Porsche 908/3, 3,0 Liter. Er wurde lediglich 2 x gebaut. Ein Exemplar mit 300 PS war ein Versuchsfahrzeug für Ferdinand Piëch, das zweite mit 260 PS erhielt Ferry Porsche zum 60. Geburtstag.
Nun aber zum abgebildeten Fahrzeug. Dieser Porsche 914/4 wurde im September 1975 in den USA in Grand Rapids, Mich., verkauft. Er wurde wie folgt ausgeliefert: 4-Zyl.-Boxermotor, 1,8 Liter Hubraum. Farbe Sambesi-Grün. Als Zubehör hatte der Besitzer geordert: Aluminium-Felgen, Nebelscheinwerfer, Mittelkonsole mit Uhr, Temperaturanzeige und Voltmeter, Targabügel mit Kunstlederbezug, zusätzliche Chromleisten (Komfortpaket). Im gleichen Monat erhielt der Wagen eine Tuff-Kote Dinol Hohlraumversiegelung.
Als sein jetziger Besitzer den Wagen im Frühjahr 2016 in den Niederlanden kaufte, hatte der Wagen einen 2,0-Liter-Motor. Ein Vorbesitzer hatte den Wagen auf 4-Punktgurte umgerüstet und ein Momo Sportlenkrad eingebaut. Weiterhin war der VW-Porsche mit Stahlflex-Bremsleitungen und einer Böse Sportauspuffanlage ausgerüstet worden. Die in den USA vorgeschriebene akustische und optische Warnung „Fast Seatbelt“ war ausgebaut worden. Die Seiten sind vermutlich nachlackiert worden.
Für den TÜV mussten die Scheinwerfer, die Rücklichtgläser (rotes Bremslicht), das Lenkrad und die Stahlflex-Bremsleitungen (beide ohne KBA-Nr.) ausgewechselt werden. Das gelbe Standlicht in den Kotflügeln musste stillgelegt und die Blinkerkappen auf weißes Standlicht umgerüstet werden. Die 4-Punktgurte wurden ausgebaut und die vorhandenen 3-Punktgurte wieder gangbar gemacht.
Neu bereift (195er) erhielt der Wagen im zweiten Anlauf den TÜV-Segen und ist seitdem auch auf den Treffen der Oldtimer IG Osnabrück anzutreffen.